Eine der Herausforderungen unserer Zeit ist der Klimawandel. Die Auswirkungen sind vielerorts zu spüren und zeigen sich durch immer häufiger vorkommende Extremwetterereignisse, wie zum Beispiel Starkregen. Auch Hochwasserereignisse sind durch die Lage an der Weser keine Seltenheit.
Die Stadt Höxter möchte aufzeigen, dass es wichtig ist, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen und zu Verhaltensempfehlungen vor, während und nach einem Starkregen- oder Hochwasserereignis informieren.
Warnungen vor Starkregen gibt u.a. der Deutsche Wetterdienst (www.dwd.de) über seine App „WarnWetter“ heraus. Weitere Informationen zu kostenlosen Warn-Apps für das Handy finden Sie weiter unten im Text und in unserem Flyer.
Ein Starkregen kann in unterschiedlicher Intensität auftreten. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Starkregen in 3 Stufen:
Starkregen
Heftiger Starkregen
Extrem heftiger Starkregen
15 bis 25 l/m² in 1 Stunde
25 bis 40 l/m² in 1 Stunde
> 40 l/m² in 1 Stunde
20 bis 35 l/m² in 6 Stunden
35 bis 60 l/m² in 6 Stunden
> 60 l/m² in 6 Stunden
Starkregengefahrenhinweiskarte NRW
Die vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie veröffentlichten Modellierungen stellen die prognostizierten Fließwege, die überfluteten Flächen, die Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten im Stadtgebiet Höxter dar – und das für ein seltenes sowie für ein extremes Starkregenereignis. Angenommen wird dabei jeweils eine Dauer von 60 Minuten. Über den nachfolgenden Link geht es zur Starkregengefahrenhinweiskarte NRW: https://geoportal.de/map.html?map=tk_04-starkregengefahrenhinweise-nrw
Hochwasser
Anders als beim Starkregen entstehen Hochwasser meist nach längeren ergiebigen Regenfällen. Hier sind in der Regel die größeren Gewässer wie die Weser, die Nethe, die Schelpe und der Grubebach betroffen. Eine Hochwassergefährdung kann sich jedoch auch durch Gewässer ergeben, die hier nicht aufgeführt sind und auch außerhalb der Stadt Höxter liegen können.
Die Weser ist im Vergleich zu kleinen Fließgewässern relativ träge, damit steht in der Regel genug Vorwarnzeit zur Verfügung. Kleinere Fließgewässer hingegen können schnell ansteigen und stellen dadurch eine besondere Gefährdung dar.
Zwischen folgenden Hochwasserszenarien wird unterschieden:
Häufiges Hochwasser (HQhäufig) Ein HQhäufig bezeichnet einen Hochwasserabfluss, der im statistischen Mittel einmal in 5 bis 20 Jahren erreicht oder überschritten wird.
100-jährliches Hochwasser (HQ100) Ein HQ100 bezeichnet einen Hochwasserabfluss, der im statistischen Mittel einmal in 100 Jahren erreicht oder überschritten wird.
Extremhochwasser (HQextrem) Ein HQextrem bezeichnet einen Hochwasserabfluss, der ca. der 1,5-fachen Abflussmenge eines HQ100 entspricht. Ein Hochwasser mit niedriger Wahrscheinlichkeit, das sehr selten auftritt – jedoch mit den größten Abflüssen und den potenziell größten Überflutungsflächen.
Die Hochwasserszenarien beruhen auf statistischen Mittelwerten, so dass z.B. ein 100-jährliches Hochwasser auch mehrmals in hundert Jahren auftreten kann. Aus diesem Grund ist auch das Extremhochwasser nicht als obere Grenze des Hochwasserabflusses anzusehen. Auch dieses Szenario kann jederzeit überschritten werden. Über den nachfolgenden Link geht es zur Hochwassergefahren- und Risikokarte: https://www.flussgebiete.nrw.de/gefahren-und-risikokarten-tezg-weser-6695
Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW - Stadtgebiet Höxter
Die abgebildete Karte zeigt die Risikogewässer und die Ausdehnung der Überflutung für das extreme Hochwasserereignis (HQextrem) im 2. Umsetzungszyklus 2016-2021 der HWRM-RL.
Bringen Sie sich, Ihre Familie und hilflose Menschen in Sicherheit.
Keinesfalls tiefer gelegene Räume (Keller, Souterrainwohnungen, Tiefgaragen) betreten: Wasser kann Fenster auf- und Türen zudrücken, es besteht die Gefahr des Ertrinkens und von Stromschlägen!
Überflutete Straßen, Uferbereiche, Unterführungen, Tunnel, etc. meiden.
Die Anweisungen der Einsatzkräfte beachten und nicht deren Arbeit behindern.
Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nuklearer Sicherheit und Verbraucherschutz
Schwellen an Eingängen vorsehen,
Kellerlichtschächte ummauern,
Kellerfenster wasserdicht mit Druckverschluss ausbilden,
Einbau von Rückstausicherungen in die häusliche Abwasserleitung,
Druckdicht verschließbare Eingangstüren vorsehen,
Einfahrten und Tiefgaragen mit einer Schwelle sichern.
Dabei entstehen oft Konflikte mit Barrierefreiheit, optischer Wirkung, der Nutzung von Kellerräumen oder anderen Aspekten – diese muss der Hauseigentümer abwägen (siehe dazu https://www.bmuv.de/FA397). Die baulichen Maßnahmen dürfen das wild abfließende Wasser zudem nicht so verändern, dass dadurch Nachbarn betroffen sind.
Wie durch gezielte Bepflanzungsmaßnahmen am Haus und auf dem Grundstück die Folgen von Starkregen gemildert werden können, lesen Sie auf der Homepage „Mehr Grün am Haus – Spür das bessere Klima!“, ein Projekt der Verbraucherzentrale NRW, unter https://www.mehrgruenamhaus.de/mehrgruen-starkregen
Unwetterwarnungen, u.a. auch zu Starkregen, können auf der Internetseite der Unwetterzentrale eingesehen werden, unter www.unwetterzentrale.de; Vorwarnungen werden bis zu 48 Stunden im Voraus herausgegeben wenn Unwetter in Deutschland möglich sind, sich aber noch Änderungen in der Intensität, Zugrichtung und/oder im zeitlichen Ablauf ergeben können. Bei Akutwarnungen gilt das Eintreffen der Naturgefahr als gesichert.
Auf der Homepage des Hochwasser Kompetenz Centrum e.V. gibt es u.a. Informationen zur Hochwasservorsorge, zu finden unter www.hkc-online.de
Mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, erhalten Sie wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen, wie z.B. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer.
Die amtliche Wasserstands- und Hochwasser-Informations-App mit über 2800 Pegeln in Deutschland. Aus technischen Gründen kann die Benachrichtigung zur Über- oder Unterschreitung eines Pegelstandes nur zeitverzögert gegenüber dem Messwert vor Ort versendet werden. Je nach Datenbereitstellung für den jeweiligen Pegel kann die entsprechende Benachrichtigung daher erst etwa 15 bis 45 Minuten nach der Grenzwertüberschreitung oder in Einzelfällen auch später auf ihrem Smartphone eintreffen.
Dieser Zeitverzug ist bei der Festlegung des Benachrichtigungswertes zu berücksichtigen. Es wird daher empfohlen, einen Überschreitungsgrenzwert ggf. etwas niedriger anzusetzen, damit die Benachrichtigung möglichst ausreichend frühzeitig erfolgt.
Ob Brände, schwere Unwetter oder unerwartete Gefahrensituationen – damit wir von Katastrophen möglichst verschont bleiben, gibt es das Warnsystem die KATWARN-App. KATWARN leitet offizielle Warnungen und Handlungsempfehlungen an die betroffenen Menschen. Über Inhalt, Zeitpunkt und Umfang entscheiden allein autorisierte Behörden und Sicherheitsorganisationen.
Die App WarnWetter kommt vom Deutschen Wetterdienst und liefert damit zuverlässige und umfangreiche Informationen rund ums Wetter, u.a. auch mit Warnungen vor Starkregen.